Unser pädagogisches Konzept
Reggio Pädagogik
Unsere Pädagogische Arbeit ist von der Reggio Pädagogik inspiriert. Diese besondere Pädagogik hat ihre Wurzeln in der italienischen Stadt Reggio Emilia und ist die von der UNESCO anerkannte beste Pädagogik für Kinder im Kindergartenalter.
Und es gibt Hundert doch
Ein Kind hat hundert Sprachen,
hundert Hände,
hundert Gedanken,
hundert Weisen zu denken, zu spielen, zu sprechen.
Hundert, immer hundert Weisen zu hören,
zu staunen, zu lieben,
hundert Freuden
zu Singen und zu Verstehen.
Hundert Welten zu entdecken,
hundert Welten zu erfinden,
hundert Welten zu träumen.
Ein Kind hat hundert Sprachen,
(und noch hundert, hundert, hundert),
aber neunundneunzig werden ihm geraubt.
Die Schule und die Kultur trennen ihm den Geist vom Körper.
Sie sagen ihm,
ohne Hände zu denken,
ohne Kopf zu handeln,
nur zu hören ohne zu sprechen,
ohne Freuden zu verstehen,
nur Ostern und Weihnachten
zu staunen und zu lieben.
Sie sagen ihm, es soll
die schon bestehende Welt entdecken.
Und von hundert werden ihm neunundneunzig geraubt.
Sie sagen ihm,
dass Spiel und Arbeit,
Wirklichkeit und Fantasie,
Wissenschaft und Vorstellungskraft,
Himmel und Erde,
Vernunft und Träume
Dinge sind, die nicht zusammen passen.
Ihm wird also gesagt,
dass es Hundert nicht gibt.
Das Kind aber sagt:
„Und es gibt Hundert doch.“
Loris Malaguzzi
Die Wichtigsten Inhalte der Reggio Pädagogik sind:
Das Bild vom Kind
Jedes Kind hat seine eigene Sicht der Welt.
Das Kind ist kompetent und aktiv und ist mit all seinen individuellen Fähigkeiten ein wertvoller Schatz. Es kann sich mit all seinen Fragen die Welt erklären, indem es seine Kenntnisse nach seinem Entwicklungsstand erweitert und seine Theorien der Realität anpasst. Kinder sind Forscher und Entdecker, die lernen wollen, mit all ihren Sinnen – jedes auf seine Weise.
„Der Geist ist nicht eine Tonne, die man stopft, sondern ein Feuer, das man nährt“
(Freinet)
Die Haltung und Rolle der PädagogInnen
Beziehung zum Kind als Grundlage
Grundlage unserer pädagogischen Arbeit ist es, zum Kind eine Beziehung aufzubauen, um dadurch eine wertschätzende Haltung dem Kind und seiner Persönlichkeit gegenüber zu entwickeln.
Durch Beobachten und Zuhören erkennen wir die Bedürfnisse des Kindes. Wir begleiten es auf seinem Weg und stellen ihm verschiedene Materialien und den Raum zum Forschen und Experimentieren zu Verfügung. Gemeinsam mit dem Kind begeben wir uns auf den Weg des Lernens und erleben uns als Mitlernende und Staunende. Durch gezieltes Beobachten und Fragen können wir Impulse geben und das Kind zum Weiterforschen ermutigen.
Lernen im Projekt
Durch das gleiche Interesse an einem Thema motivieren sich die Kinder gegenseitig, sich auf einen Lernprozess einzulassen und können sich so ihr Weltbild konstruieren und erklären.
Kinder und Erwachsene machen sich gemeinsam auf den Weg die Themen des Lebens zu erforschen. Wenn Lernfenster der Kinder geöffnet werden, dann gehen sie mit großer Motivation an die Themen heran. Projekte entstehen durch Beobachtung, Gespräche, Erlebnisse, Interessen, Bedürfnisse, Fragen und Erfahrungen der Kinder, sowie Impulse von PädagogInnen.
Dokumentation
„Sprechende Wände“ und Bildungsbuch
Durch die sprechenden Wände in allen Räumen wird unsere Pädagogische Arbeit für Kinder, PädagogInnen und Eltern sichtbar und transparent gemacht. Lernprozesse der Entwicklung, der Projektarbeit und im Freispiel werden anhand von Fotos, Aussagen, Zeichnungen und Werkstücken des Kindes dokumentiert. Die Kinder und PädagogInnen sehen ihr eigenes Handeln und können dadurch Bildungsprozesse strukturieren, hinterfragen und gegebenfalls verändern.
Eine weitere Form der Dokumentation ist das Bildungsbuch (Portfolio). Dies setzt sich zusammen aus wahrnehmender Beobachtung, Bildungs- und Lerngeschichten, Fotos, Aussagen und Zeichnungen des Kindes, sowie Zusammenfassungen von Projektverläufen und gemeinsamen Erlebnissen. In regelmäßigen Abständen halten wir zusammen mit dem Kind eine von ihm getroffene Auswahl der Inhalte fest. Die Dokumentationen dienen dem Kind als Gedächtnisstütze und sind geprägt von Wertschätzung und Partizipation.
Gestaltung der Räume/Material
„Der Raum als 3. Erzieher“
Wir sehen unsere Räume als Erlebnisbereiche, die zu Aktivität, Kreativität, Bewegung und Entspannung einladen. Die Materialien werden überschaubar präsentiert, um dem Raum Klarheit und Aufforderungscharakter zu geben. Durch unsere vorbereitete Umgebung können die Kindern Geborgenheit, Sicherheit und Verlässlichkeit erleben. Die Interessen und Bedürfnisse der Kinder prägen die Raumgestaltung. Die Räume sind nach Funktionen strukturiert, so können die Kinder viel intensiver lernen.
Offenes Konzept mit Funktionsräumen
Der KaKiWu ist ein offenes Haus d.h. die Kinder haben in der Freispielzeit die Möglichkeit sich frei im ganzen Haus zu bewegen und alle Räume mit ihren Angeboten je nach Bedürfnis zu nutzen. Die Räume sind sogenannte Funktionsräume, die immer eine bestimmte Grundfunktion haben und je nach Bedürfnis der Kinder gestaltet werden. So gibt es ein Spielzimmer mit Schwerpunkt Rollenspiel, ein Bauzimmer mit verschiedensten Materialien zum Bauen und Konstruieren, einen Turnraum in dem der Bewegungsdrang gestillt werden kann, 2 Atelierräume und eine Werkstatt um sich kreativ zu entfalten. Der lange Gang hat die besondere Funktion sowohl Raum als auch Übergang zwischen den einzelnen Bereichen zu sein.
Tagesablauf
Unser Tagesablauf bietet die Rahmenstruktur und gibt den Kindern Sicherheit in ihrem Alltag. Jedes Kind ist Teil einer Altersgruppe mit festen Bezugspersonen. In dieser Gruppe findet morgens das Ankommen statt und der Tag wird gemeinsam mit einem Morgenkreis begonnen. Hier wird die Anwesenheit überprüft, es ist Zeit seine Gruppe besser kennen zu lernen, Lieder zu singen, Kreisspiele zu machen. Religiöse Inhalte finden ihren Platz, Natur und Feste im Jahresablauf und auch Geburtstage werden gefeiert. Bei den Großen fließen Inhalte aus der Vorschularbeit mit ein und es bietet sich die Möglichkeit Projektarbeit zu machen. Nach der Morgenkreiszeit (ca. 8.30 bis 9.00) beginnt die Freispielzeit, in der die Kinder die Räume frei nutzen können. Dabei werden sie von den PädagogInnen begleitet und unterstützt.
Ab 11.20 beginnt die gleitende Mittagessenszeit. Jedes Kind entscheidet selbst wann und mit wem es Mittag essen möchte. Spätestens danach gehen alle Kinder in den Garten. Um 12.30 beginnt die Abholzeit. Die Kernzeit, in der alle Kinder in der Einrichtung sind ist somit 8.30 – 12.30.
Tagesablauf in der Kinderkrippe
7.00 - 8.30 Ankommen
8.00 - 11.00 Freispielzeit und gleitende Brotzeit
11.00 - 11.15 Mittagskreis
11.30 - 12.00 Mittagessen
12.30 - 14.00 Ruhe- und Schlafenszeit
12.30 - 16.00 Abholzeit
14.00 - 16.00 Freispiel- und Gartenzeit
14.30 - 14.45 Picknick (Nachmittagsimbiss)
Tagesablauf im Kindergarten
7.00 - 8.30 Ankommen
8.00 - 10.45 Freispielzeit und gleitende Brotzeit
11.00 - 11.15 Mittagskreis in der Altersgruppe
11.20 - 13.00 gleitendes Mittagessen
(anschließend Möglichkeit zum Mittagsschlaf für die Kleinsten)
12.30 - 16.00 Abholzeit und Freispiel- & Gartenzeit
14.30 - 14.45 Picknick (Nachmittagsimbiss)
Wir sind katholisch
Unsere Einrichtung ist eine Katholische Kindertagesstätte. D.h. wir erziehen die Kinder im christlichen Glauben und feiern die kirchlichen Feste im Jahresablauf auf kindgerechte Art und Weise. Das Haus ist offen für Kinder aller Konfessionen und Glaubensrichtungen, die natürlich in unserm Alltag berücksichtigt werden.